Malen mit Acrylfarbe
Man kann es nicht als Hobby von mir bezeichnen, aber es hat Spaß gemacht. In der Uni habe ich an einem Kurs zum Malen mit Acrylfarbe teilgenommen. Was ich dort gelernt habe, möchte ich euch hiermit näher bringen. Das meiste basiert also auf Erfahrung, aber da ich kein Profi bin, habt bitte Nachsehen mit mir.Acrylmalen ist ein Hobby, in das man schnell und ohne viele Vorkenntnisse einsteigen kann.
Vorbereitung
Man braucht nicht viel, um mit dem Malen anzufangen.- Farbe: Logisch, oder? Ihr braucht zwingend die Farben rot, gelb, blau und weiß. Ein schönes violett ist auch empfehlenswert, da man dieses nicht unbedingt durch Mischen erreichen kann
(fragt mich nicht wieso ;) ) . Alle anderen Farben, z.B. grün, orange und schwarz, solltet ihr nur dann kaufen, wenn ihr vor habt, sehr viel davon zu benutzen. Das ist beispielsweise bei einem reinen Schwarz-Weiß-Bild der Fall. - Pinsel: Auch das liegt nahe. Aber welchen Pinsel nimmt man am besten? Für das meiste empfehle ich Synthetikhaarpinsel (die breiten Borstenpinsel, nicht die spitzen). Das müssen gar keine teuren sein, denn mit der Zeit nutzen die sich ziemlich ab. Bei Tedi gibt es Packs mit verschiedenen Varianten, mit denen ich am liebsten gemalt habe. Ihr braucht einen Standardpinsel mit etwa 1cm Breite. Dazu noch ein größerer Pinsel, wenn ihr viel Fläche füllen müsst. Für feine Striche sollten wir eigentlich einen schmalen Pinsel nehmen, etwa 5mm breit, allerdings war ich zu perfektionistisch und habe stattdessen einen kleinen, spitzen Pinsel genommen. Die rauen, billigen Borstenpinsel eignen sich sehr gut für grobe Tupfbilder.
Kleiner Hinweis an die Veganer unter euch (aus gegebenen Anlass): Nicht-Synthetik Pinsel bestehen aus Tierhaar. Im Falle von den Borstenpinseln sind es Schweineborsten (deswegen heißen die auch so). - Papier: Zu der Art des Papiers kann ich euch leider nichts sagen. Es muss auf jeden Fall dick genug sein, sonst weicht die Farbe durch und das Papier wellt sich. Außerdem empfehle ich euch große Bögen zu nehmen, also etwa A2, aber das kommt natürlich auch darauf an, was ihr malen wollt.
- Palette: Vergesst diese Plastikteile mit den Mulden. Es gibt etwas viel besseres: Pappe. Genauer gesagt: Pappe mit Frischhaltefolie. Nehmt euch ein Stück stabile Pappe oder einen Pappteller, legt Frischhaltefolie darum und klebt diese auf der Unterseite fest. Die Pappe kann nicht groß genug sein (ihr müsst nur jede Stelle noch bequem mit dem Arm erreichen können). Ihr könnt darauf mischen wie ihr lustig seid und wenn die Palette voll ist oder ihr die Farben nicht mehr braucht, löst ihr einfach die Frischhaltefolie ab, knüllt sie zusammen und schmeißt sie weg. Pappe neu beziehen und es kann weitergehen :)
- Unterlage und alte Klamotten: Erklärt sich von selbst. Ihr wollt doch nicht den Tisch oder eure gute Kleidung einsauen. Für den Tisch könnt ihr zum Beispiel eine Mülltüte aufschneiden und ausbreiten. Wichtig: Nehmt eine farbneutrale Unterlage, also schwarz, grau oder weiß.
Tipps und Tricks
- Wenn ihr Farbe gemischt habt aber nicht weitermalen könnt, bedeckt die Farbe mit Frischhaltefolie (man merkt, ich liebe sie mittlerweile (zurecht)). Ist sie gut von der Luft abgeschirmt, bleibt sie noch einige Tage frisch.
- Farbe mischen ist das A und O. Warum ich eingangs meinte, dass ihr nur die Grundfarben und weiß bräuchtet? Alle anderen könnt ihr euch selbst mischen. Das ist gerade am Anfang schwierig, ich weiß. Aber man bekommt mit der Zeit ein Gefühl dafür. Wenn ich mir Farben angeguckt habe, konnte ich die genaue Zusammensetzung darlegen. Das schafft ihr auch, wenn ihr euch darauf einlasst. Schwarz zu mischen ist eine gute Übung, weil ihr alle Farben gleich braucht. Sehr schwierige Farben sind solche, die aus allen drei Grundfarben zu unterschiedlichen Anteilen bestehen, z.B. ocker und hautfarben. Unten findet ihr auch einige Übungen, um dieses "Farbensehen" zu trainieren.
- Achtet darauf, dass die Farben deckend sind. Nichts ist ärgerlicher als ein fertiges Bild, dessen Farbflächen von Schlieren gekennzeichnet ist. Geht bei Bedarf auch mehrmals über die Flächen.
- Haben eure Farbflächen immer so eine doofe Struktur vom Pinsel? Steigt auf Synthetikpinsel um, wenn ihr andere benutzt. Außerdem hilft es, beim Farbauftrag erst in die eine Richtung zu malen und anschließend um 90° gedreht.
- Es gibt unterschiedliche Techniken. Bei der einen malt man fließend, bei der anderen tupft man. Seid kreativ, probiert alles aus! Ihr könnt auch versuchen, mithilfe von Küchenrolle oder Spachteln einige Effekte zu erzielen.
Übungen
Grün ist nicht gleich grün
Übt das Mischen von Farben; lässt der Kreativität freien Lauf
Vorbereitung:
keine
Ablauf:
Mischt euch verschiedene Grüntöne. Mal mit mehr blau, mal mit mehr gelb, mal etwas weiß. Das soll euch zeigen, dass wir zwar alles als "grün" bezeichnen, aber es ist nicht alles dasselbe. Mit diesen Farben malt ihr ein Naturbild, zum Beispiel im Wald. Gebt Bäumen ein anderes grün als der Wiese, zeigt Schatten mit anderem grün. Malt was ihr wollt! Am Ende sollet ihr ein überwiegend grünes Bild haben, auf dem man eine Landschaft o.ä. erkennt.
Kieselsteine
Übt das Malen gerader Linien und das Mischen von Farben
Vorbereitung:
Sammelt draußen etwa 10 verschiedene Kieselsteine.
Zeichnet leicht mit Bleistift auf eurer Papier ein Quadrat. Am besten sieht es aus, wenn es ähnlich wie ein Polraid-Foto an drei Seiten den gleichen Abstand hat und an der vierten einen größeren.
Zeichnet (mit dem Lineal) verschiedene Rechtecke in das Quadrat. Auch Dreiecke sind möglich (beim Teilen eins Quadrats). Beschränkt euch aber im Groben auf Rechtecke unterschiedlicher Größe. Wie genau es aussieht, ist natürlich euch überlassen.
Ablauf:
Sucht euch von den Kieselsteinen die schönsten 7 oder 8 aus, deren Farben ihr im Anschluss mischen werdet. Versucht die Farbe des Steins so genau wie möglich zu treffen. Bedenkt, dass die frische Farbe heller aussieht als im getrockneten Zustand. Um zu prüfen, ob die Farbe richtig ist, könnt ihr den Stein ein klein wenig bemalen. Vergleicht die Farbtöne und passt eure Farbe an.
Malt mit diesen Farbmischungen eure Rechtecke aus, bis das ganze Quadrat gefüllt ist. Achtet auf saubere Kanten.